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Abb. 42: Beispiele für die verschiedenen Arten des Schließens


deduktiv:

Es regnet.

Wenn es regnet, wird die Straße naß.

-> Die Straße ist naß. (Darum ziehe ich feste Schuhe an)


abduktiv:

Die Straße ist naß.

Wenn es regnet wird die Straße naß.

-> Es regnet. (Darum nehme ich den Regenschirm mit)


induktiv:

Als gestern die Straße naß war, hat es geregnet.

Heute ist die Straße naß und es regnet.

Letzte Woche war die Straße naß und es hat geregnet.

-> Wenn es regnet, wird die Straße naß.


Deduktives Schließen geht von einer Regel aus: Wenn deren Voraussetzung erfüllt ist, ist auch die Folgerung richtig. Dabei wird die Richtigkeit der Regel nicht in Frage gestellt.

Abduktives Schließen geht von beobachteten Folgen aus: Wenn es eine Regel und eine Ursache gibt, die zu der Folge führen, wird die Ursache angenommen. Es führt nur dann sicher zu einer richtigen Aussage, wenn die Regel eineindeutig, also umkehrbar ist. (In diesem Fall also z. B., wenn es keine anderen Ursachen für nasse Straßen, wie Rohrbrüche, Straßensprengwagen oder putzende bzw. autowaschende Anwohnende gibt.) Ansonsten erzeugt die Abduktion aber eine sinnvolle Hypothese über mögliche Ursachen.

Induktives Schließen geht von der Beobachtung aus: Aus beobachteten Ereignissen oder Beispielen werden allgemeine Regeln abgeleitet: Eine induzierte Regel ist richtig, solange keine Beispiele gefunden werden, die der Regel widersprechen (wenn es z. B. keine überdachten oder beheizten Straßen gibt, wenn man lange genug raus schaut, falls es gerade anfängt zu regnen etc...)


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