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Reginald Ferber Information Retrieval
Suchmodelle und Data-Mining-Verfahren für Textsammlungen und das Web

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Stichwörter dieser Seite supervised learning, überwachtes Lernen, Testmenge, bewertetes Lernen, nichtüberwachtes Lernen, Ähnlichkeitsmaß, Cluster-Verfahren
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2.3.3: Lernparadigmen

Man unterscheidet bei induktiven Lernverfahren zwischen verschiedenen Arten des Lernens. Sind bei den Beispielen der Trainingsmenge alle Attributwerte und damit auch die der vorherzusagenden Attribute bekannt und werden von dem KDD-Algorithmus genutzt, spricht man von supervised learning, überwachtem Lernen oder Lernen aus Beispielen. Diese Form des Lernens hat den Vorteil, dass die bekannten Werte der vorherzusagenden Attribute der Beispiele der Trainingsmenge bei der Konstruktion des Algorithmus verwendet werden können und dieser dadurch im Allgemeinen wesentlich effektiver wird. Sie hat den Nachteil, dass eine (im Allgemeinen große) Trainingsmenge und eine Testmenge bereitgestellt werden müssen, bei denen die Werte der vorherzusagenden Attribute und damit z.B. die Kategorisierungen bekannt sind. Solche Datensammlungen sind häufig nur unter großen Kosten zu beschaffen. Einige der sich dabei ergebenden Probleme wurden bereits in Abschnitt 1.3.7.5 über Testkollektionen für die Evaluierung von IR-Systemen erwähnt.

Eine abgeschwächte Form des überwachten Lernens ist das bewertete Lernen . Dabei werden nicht die gesuchten Attributwerte zur Verfügung gestellt, sondern die Ergebnisse, also z.B. die Kategorisierungsleistungen, werden lediglich bewertet. Das ist oftmals erheblich weniger aufwändig, als die genauen Attributwerte angeben zu müssen. Es können aber dafür keine "Zielwerte" bei der Berechnung von Parametern verwendet werden. Ein Beispiel dieser Lernform ist das in Abschnitt 1.3.6.4 vorgestellte Relevance-Feedback-Verfahren.

Beim nichtüberwachten Lernen sind im Gegensatz zum überwachten Lernen die Werte der vorherzusagenden Attribute nicht vorgegeben. Der Algorithmus muss z.B. eine Einteilung in Kategorien selbst finden. Hat man Ähnlichkeitsmaße auf der Menge der Tupel definiert, so handelt es sich bei diesen Verfahren um Cluster-Verfahren in einem sehr allgemeinen Sinn. Diese Verfahren sind vor allem dann sinnvoll, wenn auf der Menge der Tupel Ähnlichkeitsstrukturen vorhanden sind oder vermutet werden, die inhaltlich interpretiert werden können.

Nichtüberwachte Lernverfahren haben den Vorteil, dass keine kategorisierten oder bewerteten Trainingsdaten vorliegen müssen. Allerdings braucht man auch für solche Verfahren eine Bewertung der Ergebnisse der Kategorisierung. Eine solche Bewertung kann z.B. durch die nachträgliche Begutachtung der gefundenen Kategorisierung durch Sachverständige oder eine experimentelle Überprüfung geliefert werden. Sie muss nicht für die einzelnen Kategorisierungsergebnisse vorliegen, wie es beim bewerteten Lernen notwendig ist.

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Diese HTML-Datei wurde am 27-10-2003 erzeugt.