4.3.6.2: Dienste
Eine wesentliche Funktion einer Bibliothek ist es, den Nutzenden
den Zugang zu ihren Beständen ermöglichen, zu sichern und
soweit wie möglich zu erleichtern. Dabei kann man eine
ganze Reihe verschiedener Dienste unterscheiden, auch wenn sie sich teilweise überlappen.
Geht man von einer breiten Definition einer digitalen Bibliothek aus, müssen
diese und weitere Dienste entsprechend auf digitale Objekte und auf den erweiterten
Begriff der Objekte einer digitalen Bibliothek ausgeweitet werden. Diese Dienste müssen
mit den grundlegenden Zugangsverfahren, die im Information Retrieval behandelt werden,
koordiniert werden.
Auf der Ebene der direkten Interaktion mit den Nutzenden kann der inhaltliche Zugang
zu den Beständen nach verschiedenen Methoden wie Suchen, Browsen oder Filtern organisiert werden.
Ergebnismengen müssen geeignet dargestellt werden, z.B. durch
Rangfolgen, Cluster, grafische Darstellung. Einzelne Objekte
müssen den Nutzenden präsentiert werden: z.B. durch Anzeigen
in einem Browser, Abspielen von Ton- oder Video-Dokumenten, aber auch
durch die Extraktion wesentlicher Passagen oder Stichwörter.
Fundstellen und Nachweise müssen verifiziert werden: durch
Dereferenzieren von Literaturangaben, Authentifizieren
(Überprüfen) von Zitaten, Erkennen von Kopien. Die
Zugangsberechtigung von Nutzenden muss kontrolliert werden,
Copyright-Schutz und Abrechnung müssen gewährleistet werden.
Schließlich sollten Möglichkeiten der Kommunikation der
Nutzenden untereinander, mit der Bibliothek und mit den Autoren und
Autorinnen der Objekte ermöglicht werden. Sobald es sich bei den Objekten nicht mehr
um Document Like Objects, sondern um Programme oder Internet-Dienste handelt,
müssen Verfahren entwickelt werden, wie diese Dienste eingebunden werden können.
Das alles sollte unter einer einheitlichen Oberfläche angeboten werden, die zwar
die Unterschiede der verschiedenen Quellen soweit abfängt, dass sie die Nutzenden
so wenig wie möglich stören, die aber diese Unterschiede und Eigenarten der Quellen und Angebote
andererseits zugänglich macht, soweit
das für die Nutzenden wichtig sein kann.
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