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Die Theorie der unscharfen Mengen wurden 1965 von L. A. Zadeh (1965 [->]) begründet. Die folgende Darstellung orientiert sich an Bademer & Gottwald [->] (1993).
Die Theorie der Fuzzy Sets stellt als eine Verallgemeinerung des Mengenkonzepts den "Grad der Mitgliedschaft in einer Menge" zur Verfügung. Für ein Element muß also nicht mehr eindeutig gesagt oder bestimmt werden, ob es in einer bestimmten Menge liegt oder nicht, sondern es kann ein Zahlenwert angegeben werden, der die Zugehörigkeit des Elements zu der Menge beschreibt. Das entspricht der Gewichtung von Termen in der Vektordarstellung eines Dokuments. Die Definition von unscharfen Mengen ist aber nicht auf eine endliche Menge von Termen beschränkt. Sie wird für beliebige Mengen eingeführt. Diese Verallgemeinerung wird mit Hilfe einer Zugehörigkeitsfunktion definiert:
Die herkömmliche Mengendefinition (oder die
Definition einer scharfen Menge) lässt sich als
Spezialfall der Definition
einer unscharfen Menge schreiben. Dazu
wählt man als Zugehörigkeitsfunktion einer Menge UD die
charakteristische Funktion:
Zwei unscharfe Mengen sind genau dann gleich, wenn ihre Zugehörigkeitsfunktionen gleich sind. Die leere unscharfe Menge ist durch die Zugehörigkeitsfunktion
0
1
Zur weiteren Untersuchung der Eigenschaften unscharfer Mengen, bzw. zur weiteren Verallgemeinerung von Eigenschaften scharfer Mengen auf unscharfe Mengen kann man die folgende Aussage benutzen, die eine Beziehung zwischen scharfen und unscharfen Mengen herstellt.
Mit dieser Äquivalenz lassen sich Eigenschaften
und Operationen von scharfen Mengen auf unscharfe Mengen
übertragen. Geht man von der Teilmengenrelation für
scharfe Mengen aus, kann man fordern, dass die
- Schnitte einer Teilmengenrelation unscharfer
Mengen die Teilmengenrelation für
scharfe Schnitte erfüllen sollen. Man
erhält als Definition also
X:
Y>=
X>=
[0,1]
Aus der rechten Seite kann man eine äquivalente
Bedingung für die Zugehörigkeitsfunktionen ableiten:
Für ein beliebiges dD setzen wir
=mY(d) . Dann folgt aus d
Y>=
dass auch d
X>=
gilt und damit mX(d)>=
also mX(d)>=mY(d)
d
D .
Umgekehrt folgt aus mX(d)>=mY(d) d
D nach der Definition des Schnittes X>=
Y>=
Zusammen gilt also
X
mY(d)<=mX(d)
d
D
Man kann also für unscharfe Mengen die Teilmengenrelation durch diese Äquivalenz definieren.
Es folgt dann unmittelbar für diese Teilmengenrelation:
X
D
X, X
Y
Y=X
X, X
W
Y
W
Wie bei den scharfen Mengen gibt es auch bei unscharfen Mengen verschiedene sinnvolle Maße für die Größe einer Menge, je nachdem ob der Träger endlich, abzählbar oder meßbar ist. Bei endlichem Träger kann man analog zur Anzahl der Elemente einer scharfen Menge die Summe der Werte der Zugehörigkeitsfunktion verwenden.
Man sieht, dass sich diese Definitionen bei der Verwendung von scharfen Mengen, also von charakteristischen Funktionen, mit den herkömmlichen Definitionen von Vereinigung, Durchschnitt und Komplement decken.
Aus den entsprechenden Eigenschaften der Maximumsfunktion ergeben sich auch sofort
X=X
Y
X)
W=X
(Y
W)
X=X
X
Y
W
X
W
Diese Eigenschaften lassen sich auch für den Durchschnitt zeigen. Entsprechend lassen sich auch Distributivgesetzte und deMorgansche Regeln auf unscharfe Mengen übertragen. Schließlich gilt
X)>
=Y>
X>
X)>
=Y>
X>
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